
11.12.2017
Der benediktinische Lebensstil wächst weltweit
4. Internationaler Kongress der Benediktineroblaten in Rom vom 4. – 10.11.2017
Insgesamt 22 Oblaten und Oblatinnen nahmen aus der deutschsprachigen Gruppe am Vierten Internationen Kongress der Benediktineroblaten in Rom teil. Das Motto „die Benediktinische Gemeinschaft in Bewegung“ begleitete die gut 200 Teilnehmer aus 36 Ländern während dieser Tage. Vertreten waren alle Gesellschaftsschichten und jede Altersgruppe. Was verwundern kann, ist die Tatsache, dass neben den katholischen Oblaten auch Oblaten anderer christlicher Konfessionen vertreten waren.
Das Besondere am Kongress war, dass dieser, ein gestaltetes Treffen von Teilnehmern für die Teil-nehmer war. Angefangen bei Chauffeurdiensten und Übersetzungsarbeiten bis zur Leitung von Lectio Divina und Workshopgruppen.
Die Tage wurden so gestaltet, dass vor- und nachmittags Präsentationen im Auditorium stattfanden und diese anschließend in sprachlich gemischten Arbeitsgruppen ausgefaltet wurden. Vorgestellt wurde unter anderem: „Wandel in der benediktinischen Landschaft“ und Auszüge aus der Enzyklika Laudato Si´. Die deutschsprachige Delegation, stellte die ungleiche Verteilung des Wohlstandes und den Klimawandel in Verbindung mit den ökologischen Ansätzen in der Benediktsregel heraus und lud zum Schluss die Teilnehmer ein, einen Beitrag zum Projekt "Wiederaufforstung in Tansania" zu geben.
Die Hauptredner, Abtprimas Dr. Gregory Polan und die Benediktinerin Joan Chittister stärkten den Oblaten und Oblatenrektoren den Rücken für ihr Wirken außer- und innerhalb des Klosters. Was damit gemeint war, machte Abtprimas Polan in seinem Einführungsvortrag klar: Klöster sollten ihre Oblaten als spirituelle Freunde sehen. Und diese wiederum sollten in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis von ihrer Verbindung zum Kloster und dem, was es bringe, erzählen, dass sie dort Stille, inneren Frieden, Entschleunigung, Sinn für ihr Leben und Nähe zu Gott finden.
Während des Kongresses wurde deutlich, dass das weltweite Oblatenleben sehr vielfältig und bunt ist. Die einen setzen sich in ihrem Umfeld stark caritativ und sozial ein, andere suchen mehr den inneren Weg zu Gott oder achten auf einen der Schöpfung bewahrenden Lebensstil. In jedem Fall ist es ein beständiges Hineinwachsen in ein Leben mit Christus, getragen durch die Spiritualität der Regel Benedikts und dem eigenen Gebet.
Eine Audienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz, sowie ein Nachmittag in Sant` Anselmo, bildeten einen weiteren Höhepunkt. Ebenso erfreulich war die spontane Ermutigung seitens des ehem. Abtprimas Notker Wolf, dem Sr. Edith Kußmann, Oblatenrektorin vom Kloster Neustift für seine Erstinitiative mit Geschenken dankte, der den Teilnehmern mit ans Herz gab: „Nun seid ihr aus den Kinderschuhen hinausgewachsen“ macht weiter mit den Kongressen und internationalen Zusammenkünften.
Diese Erfahrung, dass es allen Seiten gut tut, das Lernen in der Schule des Evangeliums ernst zu nehmen, kann für die Gemeinden hierzulande eine wichtige Ermutigung sein. Genau dies bezeichneten die Festredner in ihren Beiträgen als Auftrag der Benediktineroblaten. Und das alles auf dem Fundament einer lebendigen Beziehung zu Gott. Denn er hilft uns unseren Horizont für eine Lebenseinstellung zu öffnen, die von Hoffnung und Gemeinschaft geprägt ist, die inneren Frieden schenkt und zugleich Freunde und Freude. Das monastische Leben stirbt, wenn es sich nur um sich selbst dreht und es lebt durch Austausch, menschliche Gemeinschaft, Gebet und dem Nachspüren von Gottes Willen über alle Grenzen hinweg. Benediktinisch ausgedrückt: „Movement und Stabilitas” gehören eindeutig zusammen.
Sr. Edith Kußmann OSB
Benediktinerin der Anbetung, Kloster Neustift
Nachtischtorte mit Kongresslogo.

Abtprimas Gregory Polman mit einigen deutschen Teilnehmern.

Abtprimas Gregory Polman mit einigen deutschen Teilnehmern.

Abtprimas und Core Group

Gemeinsam unterwegs

Papstaudienz
Schwester Edith reicht als Dank Geschenke an den emer. Abtprimas Notker Wolf, der die Kongresse initiiert hat.

Vesper