
Einen ganz besonderen Gast durften die Benediktinerinnen in Neustift begrüßen: Bischof Tesfaselassi Medhin aus Äthiopien.
Anlässlich des diesjährigen Sonntages der Weltmission, den die katholische Kirche Weltweit am 28. Oktober feiert, sind momentan Partner von missio München aus Äthiopien in den Gemeinden unterwegs. Sie berichten dort z.B. in Schulen über ihre Arbeit und die Situation der Christen in ihrem Heimatland. Daher besucht Bischof Tesfaselassi Medhin die Diözesen Passau und Regensburg und hat dabei seine Unterkunft im Kloster Neustift.
Nachdem er bereits den Schülerinnen der Columba-Neef-Realschule der Benediktinerinnen in Neustift sein Heimatland und das Leben der Menschen dort in Wort und Bild nahegebracht hatte, fand er auch in den Schwestern interessierte Zuhörerinnen.
Die Kirche in Äthiopien ist eine der ältesten der Christenheit. Auch heute noch bekennen sich rund 60% der Einwohner zum christlichen Glauben. Die meisten davon gehören der Äthiopisch orthodoxen Konfession an, viele sind in protestantischen Freikirchen und nur etwa ein Prozent sind Katholiken. Die zweitstärkste Religion in Äthiopien ist der Islam. Das Zusammenleben und Wirken funktioniert zum größten Teil recht gut. Überraschenderweise besuchen z.B. sehr viele muslimische Schüler katholische Schulen.
Obwohl es in den letzten Jahren einen Aufschwung in Äthiopien gab, kämpft das Land immer noch gegen viele Probleme an. Es gibt z.B. immer noch eine zu kleine Mittelschicht und die Schere zwischen arm und reich klafft noch zu weit auseinander. Die Kirchen sind sehr engagiert auf dem Bildungssektor, so dass sich vieles im Hinblick auf Alphabetisierung getan hat. Auch im Gesundheitswesen gibt es noch viel zu tun.
Bischof Medhin betonte die tragende Funktion der Ordensleute, zum einen durch ihren Einsatz für die Menschen, zum anderen aber auch durch ihr Gebet. So erklärte er, dass er bei aller fruchtbringenden Arbeit von Organisationen wie missio sehr stark auf das Beten setze. Auch an die Neustifter Schwestern trug er den Wunsch heran, für ihn und die Menschen in seiner Heimat zu beten, was diese gerne tun werden.