
Am 7. Dezember 2018 um 22:20 durfte unsere liebe
Schwester M. Lydia (Therese) Rachl OSB
nach langem Krankenlager heimgehen zu Gott, dem sie ein Leben lang treu und in Freude gedient hat.
Sr. Lydia wurde am 8. März 1923 als erstes von sieben Kindern in einer Landwirtsfamiele in Unterschnatterbach, Kreis Pfappenhofen an der Ilm, Erzdiözese München-Freising, geboren. Ihre Mutter starb an Herzschlag, als sie 14 Jahre alt war. Dann musste sie den Haushalt übernehmen und für ihre Geschwister die Mutter ersetzen; der Vater hat nicht mehr geheiratet.
Nach dem Besuch der Volks- und Fortbildungsschule von 1929 bis 1939 in Scheyern arbeitete sie im elternlichen Betrieb. Pater Hugo von Scheyern erkannte und förderte in Sr. Lydia den Ordensberuf. 1947/48 besuchte Sr. Lydia den Winterkurs in unserer Haushaltungsschule in Neustift. Hier verspürte sie den Ruf zum Ordensleben, und zwar in unsere Gemeinschaft. Sie trat am 3. Nov. 1948 bei uns ein. Am 2. Juni 1949 erhielt sie das Ordenskleid, legte am 6. Juni 1950 die zeitliche Profess und am 6. Juni 1956 die Ewige Profess ab.
Als dann das Seminar in Passau geschlossen wurde, kam Sr. Lydia ins Bischöfliche Knabenseminar nach Burghausen. Von 1971 bis 1980 war sie dort auch als Oberin tätig. Gerne setzte sie auch hier ihre Kräfte voll für die jungen Menschen ein, dass sie ihren Weg im Leben finden konnten und begleitete sie mit ihrem Gebet. In Treue blieben sie ihr über Jahre verbunden.
Ab Sept. 1990 war Sr. Lydia im St. Beda-Haus in Schweiklberg im Einstaz und betreute die Gäste im Speisesaal. In der Benediktinerabtei Schweiklberg fühlte sie sich sehr glücklich. Im Schatten des Klosters Scheyern aufgewachsen, hatte sie dort den benediktinischen Geist erfahren und war davon geprägt. Alljährlich freute sie sich auf ihren Heimaturlaub, um in ihr geliebtes Kloster Scheyern zurückzukommen und den Kreuzsegen zu empfangen.
Am 14. März 2003 kehrte Sr. Lydia ins Mutterhaus Neustift zurück und hlaf hier, solange es ihre Kräfte zuließen, in Näherei und Wäscherei. Die letzten Jahre verbrachte sie in unserer Krankenabteilung, wo sie mit größter Geduld die Beschwerden des Alters ertrug. Selbstlos, zufrieden udn hilfsbereit diente sie mit Freude und Liebe Gott und den Menschen. Ihr Leben war von tiefer Frömmigkeit geprägt, die ihr vor allem in den Tagen ihrer Krankheit Trost und Kraft gab.
Neustift, 8. Dezember 20018
Priorin und Konvent
der Benediktinerinnen der Anbetung