Im Einklang sein mit dem was in mir ist
Gedanken einer Neuoblatin – Oblatin Richardis
Manchmal fühle ich mich wie eine Sanduhr - ein Jahr, ein Monat, eine Woche, ein Tag ist vorbei. Zeiten voller Höhen und auch Tiefen, was mir manchmal so viel abverlangt, ganz unabhängig von den jeweiligen Geschehnissen. Eigentlich wollte ich diese Gedanken für den Jahresbeginn schreiben – Sanduhr - die Pandemie umgarnt mich in so vielem. Trotzdem frage ich mich:
Was bleibt? Was nehme ich mit? Wo stehe ich? Wo will ich hin?Mir fallen die vielen Momente ein, in denen Gott mich getragen hat.Ich nehme den Frieden mit, den mir der Herr im eigenen Kampf meiner Corona überschatteten Oblationsfeier geschenkt hat. Spüre der Stille des Advents nach, die für mich ich im letzten Jahr zum ersten Mal „Corona bedingt“ wirklich erlebbar und spürbar war. Ich trauere dem Fasching, der keiner war nicht nach, da ich selbst kein „Faschingsmensch“ bin. Aber ich freue mich über die Sonne, die Wärme und das Vogelgezwitscher am Morgen. Ich sehne mich nach lauen Sommerabenden und menschlicher Begegnung.
Was kommt? Was wünsche ich mir? Was hat Gott für mich vorbereitet?
Ein neues Jahr lässt mich oftmals „gute Vorsätze“ formulieren. Das heißt Platz machen – nach vorne schauen - in der Welt, auf den Kontinenten, den Ländern und Staaten oder in den einzelnen Städten und Gemeinden - aber vor allem bei mir, in mir.
Ich möchte vor allem meine Augen offen halten für die Dinge und Wege die Gott für mich geplant hat und bereit sein dafür. Eigentlich ist es ganz leicht, wenn ich mein Vertrauen auf Gott lenke. Unser liebender Vater kennt mich doch bis ins kleinste Detail und ER liebt mich – wenn da manchmal nur nicht das eigene Ego im Weg stehen würde. Er kennt meine Sorgen und Nöte, hat immer und überall ein offenes Ohr und ER lädt mich zu sich ein.
Egal in welcher Situation ich mich persönlich auch befinden – immer wieder klopft er unermüdlich an meine Türe (Offenbarung 3, 20)
Und hier schließt sich für mich der Kreis zum eigenen Bewusstsein – ich möchte vor allem
- in mir sein
- mir ganz bewusst Zeit nehmen für den HERRN um zu hören
- wenn ER anklopft die Türe öffnen können
„Im Einklang sein mit dem was in mir ist“ – das wünsche ich mir und meine Mitmenschen und diesen Einklang finde ich immer wieder in dem Versprechen aus der Bibelstelle Johannes 3,16
Oblatin Richardis vom Kloster Neustift,18. Mai 2021
Events im Jahr 2020
Oblation – Und jetzt?
Gedanken einer Neuoblatin, Oblatin Madeleine
Wir befinden uns in der Mitte des Advents. Warten – Erwarten – Fürchte Dich nicht – Hoffnung – Verheißung. Nicht nur die Pandemie kann ein Grund sein die Botschaft des Advents in diesem Jahr ein wenig sensibler wahrzunehmen.Für mich ist es der erste Advent als Benediktineroblatin. Die Freude über das Geschenk der Oblation ist noch immer gegenwärtig. Zugleich bin ich inzwischen wieder voll im Alltag angekommen. Es gibt derzeit viele Neubeginne in meinem Leben. Die Tage sind angefüllt – wo bleibt da das Oblatesein? „Was ist jetzt anders? Was machst Du anders?“, fragte mich neulich eine Freundin.
Die erste Frage kann ich im Kern klar beantworten: Es ist ein großer Friede in mir! Das bedeutet gewiss nicht, dass ich nun gelassen und glückselig durch meinen Alltag schwebe. Aber Freude und Leid, Muße und Hektik, gute wie schlechte Tage sind nun geborgen in diesem Frieden. Die Frage nach der Tat ist schon schwieriger zu beantworten. Am ehesten verändert sich mein Denken und damit, so hoffe ich es zumindest, auch meine Haltung. Derzeit ist für mich das benediktinische „Gott in allen Dingen suchen“ sehr wichtig. Ja - Ihn vor allem da zu suchen, wo es hektisch, anspruchsvoll, ungemütlich oder auch langweilig wird. Mein Blickwinkel verändert sich, sobald ich mir sage: Überall und immer ist Gott mit dabei. Außerdem ist für mich gerade die benediktinische Stabilitas (Beständigkeit) bedeutsam. Ich verstehe darunter u.a. die Beharrlichkeit und das Ausharren, die einhergehen mit der Geduld und dem Vertrauen auf Gott. Inmitten meiner Aufbrüche werde ich schon mal ungeduldig und mutlos, weil ich noch nicht sehen kann, wohin sie führen werden. Die Haltung der Stabilitas hilft mir zum Wesentlichen zurückzukehren und mich im Vertrauen auf Gott immer wieder neu einzuüben. Ist der Alltag auch noch so fordernd – ohne Gebet geht es nicht. Als Oblatin bete ich nicht mehr als vorher. Mir wurde aber die Verbundenheit im Gebet neu ins Herz geschrieben. Mit jedem Psalm, den ich bete, weiß ich mich verbunden mit der klösterlichen Gemeinschaft, den Schwestern und den Oblaten, aber auch mit den Betenden der ganzen Welt.Das Gebet sprengt jede Distanz. Es schafft eine Nähe, die nur Gott schenken kann.
Lübeck, 2. Advent 2020, Oblatin Madeleine
Oblation von Fr. Schießl in der Coronazeit!
Hab Vertrauen, zu jeder Zeit!
Für die vierfache Mutter und Ehefrau Silvia Schießl traf dieses Ereignis am 1. November 2020 im Kloster Neustift zu. In einer liturgischen Feier legte die Kandidatin, die sich vor 6 Jahren in die katholische Kirche aufnehmen lies ihr Versprechen vor der Priorin und allen Anwesenden ab. Die monastische Tradition sieht bei der Feierlichkeit den Gesang des Suscipe vor, indem die Kandidatin ihr ganzes Vertrauen auf den Herrn setzt.Und dieses Vertrauen konnte die neue Oblatin Richardis unterstützt von allen Heiligen erleben. Denn genau genommen war neben ihrer Familie und ihrer treuen Mitoblatin aus Passau sicherlich ein ganzes Meer von Heiligen an diesem Allerheiligennachmittag präsent. Die Oblatin Richardis hat im Ja-Wort der Oblation viel Ermutigung erfahren, um in diesen unsicheren Zeiten für ihre Familie und im Beruf ein Zeichen der Hoffnung zu sein.
Neustifter Oblatengemeinschaft
Freude über den Nachwuchs bei den Oblaten
Am Sonntag, dem 27. September 2020 legte Fr. Swantje Knopf aus Lübeck vor der Priorin Sr. Helene Binder und dem Konvent ihr Oblationsversprechen ab. Nach einer intensiven Vorbereitung wurde Oblatin Madeleine, wie sie sich nun mit Oblatennamen nennt, in der Feier der Konventvesper in die Oblatengemeinschaft aufgenommen. Geprägt von der eucharistischen Anbetung und dem benediktinischen Geist erfährt sie den Reichtum der Anbetungsschwestern einerseits und andererseits bringt sie ein Stück Alltag aus ihrer Welt mit ins Kloster. Ein wunderbarer und auch spannender Weg vertieft sich für die tätige Ärztin in ihrem Arbeitsumfeld und auf ihrem Glaubensweg.Wir wünschen Oblatin Madeleine dazu den Segen Gottes und die Fülle des Heiligen Geistes.
Events im Jahr 2019
Die Berufungsmonstranz ist bei den Benediktinerinnen der Anbetung!
Die Gebetsinitiative „Adoratio for Vocation“
Die Eucharistische Anbetung für Berufungen möge nach dem frohen Kongress in Altötting dazu beitragen, dass Christen überzeugt sind, dass der Herr wirklich ihr Leben lenkt. Und das neue geistliche Berufungen durch unser Gebet und ein leuchtender Glaube daraus erwachsen. Bischof Dr. Stefan Oster SDB schickte die Monstranz auf Reisen, um für Berufungen zu beten, den Herrn zu preisen, anzubeten und unsere Hoffnung aus der unerschöpflichen Quelle des eucharistischen Herrn zu schöpfen. Anbetungsstunden mit dieser Berufungsmonstranz fanden in der ersten Dezemberwoche in der Kapelle bzw. Klosterkirche der Benediktinerinnen der Anbetung statt.Was suchst du?
Eine Einkehrzeit für Gottsucher.
Im Schifferstadter Jubiläumsjahr der Eucharistischen Anbetung lud die Pfarrei Heilige Edith Stein vom 20.-22.09.2019 zu einem Einführungswochenende mit dem Thema: „Mit Jesus in Verbindung kommen" – eine Einführung ins Gebet, ein. Schwester Edith Kußmann OSB begann mit der Frage: "Was suchst du“? suchst du Gott?" Sie legte den Teilnehmern ans Herz ein hörender Mensch zu werden, um in den Geschehnissen des täglichen Lebens das einladende Wort Gottes vernehmen zu können und sich daran zu binden.
Hilfreich war der Gruppe, anschauliche Impulse der Referentin aus ihrem benediktinischen Kontext getragen von der Anbetung und des Austausches. Aus dieser Begegnung erwuchs eine Freundschaft von Gottsuchern, die sich beim Anbetungskongress in Altötting im November 2019 wieder traf.
II. Exerzitien auf dem Cammino di San Benedetto
16. - 25.08.2019 "Gottes Spuren folgen" ein Angebot für Pilger und Oblaten
Die erfahrene Pilgerbegleiterin Fr. Knopf und angehende Oblatin unterstützte Sr. Edith bei den geführten „Wanderexerzitien“ auf dem Cammino di San Benedetto. Die Exerzitien begannen in Norcia, dem Geburtsort des Hl. Benedikt, wo 2016 ein Erdbeben die Basilika zerstörte und die Mönche vertrieben hatte. Inzwischen hat sich der kleine, internationale Konvent auf dem „Monte“ 4 km weiter, ein „Kloster der Oase“ aufgebaut. Und auch die „Benediktinerinnen von Norcia“ sind auf Bitten der Bevölkerung, wieder zurück auf ihrem Gelände. Sie leben derzeit in einem kargen, aufgestellten „Container-Kloster“.
An beiden Orten waren die Teilnehmerinnen als pilgerndes Gottesvolk zu Gast und zum Gebet eingeladen, bevor sie sich weiter in die Stille der Exerzitien auf ihren Wanderwegen begaben.
Einkehrnachmittag "Versöhnt sterben"
24. Februar 2019
Wie ist das mit meinem eigenen Sterben und dem Sterben der anderen? Was brauche ich, um einst hoffentlich versöhnt sterben zu dürfen?
Wie kann der Glaube mir dabei helfen? An diesem Nachmittag wollen wir uns dem heute so oft verdrängtem Thema Sterben annähern, dabei vor allem auf Jesus am Kreuz schauen und schließlich erfahren, wie seelsorgliche und palliative Begleitung zu einem Sterben in Würde beitragen können.
Referentin: Palliativärztin, Swantje Knopf, Lübeck
Das bewegte Jahr 2018
I. Exerzitien auf dem Cammino di San Benedetto
05. -13.09.2018 "Beten-Gehen-Schweigen" ein Angebot für Pilger und Oblaten
Wer sich als Pilger für den Benediktweg entscheidet, der weiß sich begleitet von den erprobten Weisungen unseres Ordensgründers Benedikt von Nursia. Auf seinen Spuren pilgern wir durch die abwechslungsreiche mittelitalienische Landschaft von Rieti auf Subiaco zu und lassen uns vom Gebet, der Stille, Gott, Menschen und Natur begleiten. Der Pilger ist eingeladen seinen Weg vom oberflächlichen zum inneren Schweigen, Hören und Reden zu gehen.Der begonnene Pilgerweg wird im August 2019 fortgesetzt!
Suche Frieden!
Katholikentag in Münster 09. - 13.05.2018
Unter dem Motto „Suche Frieden“ fand in der Fahrradstadt Münster vom 9. – 13. Mai der 101. Katholikentag statt. Die bunte Gruppe der 60 Benediktinerinnen und Benediktiner und ihren Oblaten, die aus ganz Deutschland angereist kam, griff dieses Thema ebenfalls in Gesprächs- und Begegnungszeiten an ihrem zugewiesenen Standort der Ludgerikirche und an weiteren Veranstaltungsorten auf.Es war ein frohes Versammeln der Brüder und Schwestern, die getreu ihrem Friedensmotto mit Aufklebern und Fahnen, singend und betend an den Hauptgottesdiensten am Schlossplatz teilnahm. Gemeinsam zu beten ist der Anfang des Friedens. Viele Menschen kamen zu unserem gesungenen Stundengebet, dem Herzstück benediktinischen Lebens. Und wir sprachen von dem, was das menschliche Herz und unsere Welt heute bewegt.
Gemeinschaft im Glauben zu erleben, ist einfach klasse, so das Fazit unserer Sr. Edith, die am Katholikentag mitwirkte und uns Schwestern anschließend begeistert davon erzählte.
Der Zukunft entgegen
Nachtreffen der Kongressteilnehmer 17.02.-18.02.2018
Freundschaften vertiefen - Botschaften weitergeben
Beim Wiedersehen der Kongressteilnehmer im Kloster Neustift stellten wir eine P. Point vor, erarbeiten ein Botschafter- Schema und überlegten uns, wie wir unsere Kongresserfahrungen weitergeben können. Vor allem jedoch vertieften wir unsere Freundschaft. Wenige Monate danach entwickelte sich aus engagierten Oblaten eine benediktinische Arbeitsgruppe "Laudato Si". Wir wünschen Ihnen Gottes Segen bei Ihren Planungen und Umsetzungen.
Events im Jahr 2017
Kongress der Benediktineroblaten
„Der Zukunft entgegen“ 04. - 10.11.2017
Zum vierten internationalen Kongress der Benediktiner Oblaten kamen rund 200 Oblaten und 30 Rektorenaus 22 Ländern im Kongresszentrum Fraterna Domus außerhalb Roms vom 4. – 10.11.2017 zusammen. An diesen warmen Novembertagen nahmen die Teilnehmer das Kongressthema „Der Zukunft entgegen – Die Benediktinische Gemeinschaft in Bewegung“ genauer in Augenschein. Sie trafen sich zu bewegten Workshops, ausgedehnten Mahlzeiten und kamen im gemeinsamen Gebet in der lichterfüllten Kirche zusammen.
Höhepunkte waren der festliche Gottesdienst mit Abtprimas Gregory Polan OSB, Vorträge der amerikanischen Autorin Schwester Joan Chittister und das Zusammensein mit Pater Notker Wolf, ehemaliger Abtprimas. Sichtlich erfreut kehrte Sr. Edith, als Leitung der deutschsprachigen Gruppe, mit den Teilnehmern als Boten des Glaubens in ihre Heimat zurück. „Was erwartet der Herr nun Tag für Tag durch sein Wort, was ist meine Antwort – mein Werk“ (vgl. RB Prol. 35)
Oblation von Frau Stephanie Bildner
15.06.2017
Die Oblationsfeier am 15. Juni 2017 von Frau Stephanie Maria Bilder war ein frohes Fest für unser Kloster und alle Gäste. Während der Vesper wurde Frau Bildner am Fronleichnamstag in die Gemeinschaft der Benediktineroblaten aufgenommen. Damit unterstreicht sie, dass sie in der Welt und in der Verbundenheit mit unserer Gemeinschaft ein Leben unter der Führung des Evangeliums und im Geiste des heiligen Benedikt gehen und in allem wahrhaft Gott suchen will. Als Patron wählte sie sich den seligen Franz Jägerstätter. Höhepunkt einer benediktinischen Oblation ist das Verlesen der Oblationsurkunde und das Singen des "Suscipe". In diesem Lied wird das volle Vertrauen auf Gottes barmherzige Liebe ausgedrückt. Von Priorin Sr. Helene Binder, die die Befragung vornahm, bekam sie als äußeres Zeichen die Benediktusmedaille und eine Kerze überreicht. Im Anschluss an die Fürbitten wurde Frau Schießl in die Probezeit der Oblatinnen aufgenommen. Unsere langjährige Oblatin Teresa nahm ebenfalls an der Feier teil. Bei strahlend blauem Himmel versammelten sich danach Oblaten, Schwestern und Gäste zu einer Agape im Klausurgarten des Klosters. Wir wünschen unserer neuen Oblatin Franziska Gottes Segen auf Ihrem Lebensweg.
25jähriges Oblationsjubiläum
08.11.2015
Oblation ist für Sr. Teresa, so ihr Oblatinnenname wird, kein einmaliges Ereignis, in dem sie sich Gott einmal vor 25 Jahren „dargebracht“ hat, sondern eine bleibende, lebendige Beziehung, die Gott in den Mittelpunkt ihres alltäglichen Lebens stellt. Unter der „Führung des Evangeliums“ sucht die Oblatin deshalb im Kloster in Neustift eine Vertiefung dieser Gottesbeziehung. Sie bringt sich nach ihren Möglichkeiten, vor allem im Gebet in die Gemeinschaft mit ein. Das Kloster ist ihr auch ein Ort geworden, wo sie geistig-geistlich auftankt, in regelmäßigen Abständen für 3 oder 4 Tage herkommt und dann gestärkt wieder nach Hause fährt. Die Bindung an die Regel des Hl. Benedikt und das Kloster St. Scholastika entfaltet sich aber auch im Alltag und an ihrem Wohnort.Sr. Teresa sieht die Oblation wie eine wechselseitige Beziehung, ein Band, das von innen - das sind die Schwestern, die im Kloster leben- nach außen- das ist dort wo sie lebt, fest verknüpft ist.