
In der zweiten Osterwoche, am 13. April 2021, um 21:30 Uhr wurde unsere liebe
Schwester M. Elfriede (Berta) Graf OSB
von ihrem langen Leiden vom auferstandenen Herrn heimgeholt.
Am 25. April 1928, als Zwillingskind, in Mitterauerbach, Diözese Regensburg, geboren, lebte sie in der großen Familie mit insgesamt 13 Kindern der Eltern Josef und Therese Graf auf dem landwirtschaftli-chen Anwesen. In den Jahren 1934 – 1942 besuchte sie die Volksschule und die Berufsschule in Unter-auerbach. Anschließend blieb sie zu Hause und arbeitete in der Landwirtschaft mit.
Von Herbst 1949 bis Ostern 1950 nahm sie am Halbjahreskurs der Haushaltungsschule in Neustift teil. In ihrem Lebenslauf schreibt sie, „es wäre nun mein größter Wunsch in die Ordensgemeinschaft der Schwestern der ewigen Anbetung eintreten zu können“. Dieser Wunsch wurde am 2. August 1950 er-füllt und am 19. April 1951 fand ihre Einkleidung statt. Dabei erhielt sie den Namen Sr. M. Elfriede. Die erste Profess legte sie am 1. Mai 1952 ab und in der Ewigen Profess band sie sich für immer an unse-re Ordensgemeinschaft. Öfter erzählte sie, dass sie die Regel Benedikts auswendig lernte, falls sie nicht im Kloster bleiben dürfte.
Ihre Arbeitsbereiche waren die Hauswirtschaft und der Garten. Sie lernte das Schusterhandwerk, wo sie auf Grund ihrer praktischen Begabungen eine große Fertigkeit in vielfältigen Arbeiten erlangte.
Als junge Schwester half sie mit großer Liebe bei der Betreuung der Kleinen im Kindergarten mit. Weil sie mit Kindern liebevoll umgehen konnte, wurde sie in den Jahren von 1953 bis 1960 jeweils für einige Monate zur Aushilfe in unserer damaligen Kinderheilstätte in Passau/Neustift eingesetzt.
Sr. Elfriede war eine verantwortungsbewusste, selbstlose und kontaktfreudige Schwester. Sie sah die Arbeit, die Schönheiten der Natur und war immer umsichtig und einsatzbereit.
Seit Januar 2020 hat sich ihr Gesundheitszustand stark verschlechtert. Wiederholt musste sie ins Kran-kenhaus wegen Rippenfellentzündung, Darmverschluss und Stürzen. Im Oktober kamen noch ein Schlaganfall und eine Lungenentzündung dazu. Zu all dem litt sie unter chronischem Husten. Mit größ-ter Geduld ertrug sie die langen Monate, in denen sie bettlägerig, schwerhörig und zum Schluss auch nicht mehr sprechfähig war. Die Kraft dazu schöpfte sie aus dem Gebet. Der Gottesdienst und die tägli-che eucharistische Anbetung waren ihr in gesunden Tagen ein Herzensbedürfnis.
Wir danken Gott, dass er uns Sr. Elfriede so lange geschenkt hat. Er möge ihr nun mit ewiger Freude alles vergelten, was sie für uns, ihre Familie und für viele Menschen gebetet und gelitten hat.
Neustift, 13. April 2021
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Trauergottesdienst und Beisetzung finden auf Grund der aktuellen Lage im Schwesternkreis statt.
Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir,
dass wir auch mit ihm leben werden.“
Röm 6,8