Heute Zeugin für Jesus Christus sein!
Ewige Profess von Sr. M. Anna im Kloster Neustift
Neustift (us)
Die Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift bei Ortenburg konnten am 28. Mai voll Freude ein besonderes Fest feiern. Die Ewige Profess von Sr. Dr. Anna Schütz (46) aus Lübeck, die sich mit einem letzten feierlichen Gelübde lebenslang an die Gemeinschaft und an Jesus gebunden hat.
Sr. Anna hat die Benediktinerinnen in Neustift bei der Mitfeier der Karwoche im Kloster kennen gelernt. Wie sie selbst sagt: „Der Tabernakel wurde geöffnet. Da habe ich mich verliebt!“ Sie entschloss sich, in diesen Konvent einzutreten. Nach dem sechsmonatigen Postulat und dem zweijährigen Noviziat, legte sie ihre zeitlichen Gelübde auf vier Jahre ab.
Momentan arbeitet sie als Lehrerin für Deutsch und Englisch an der Columba-Neef-Realschule für Mädchen, die von den Schwestern geleitet wird.
Nach sechs langen Jahren der Vorbereitung war es nun so weit. Sr. Anna durfte in der Ewigen Profess für immer „Ja“ sagen.
Verwandte, Freunde und Bekannte hatten den weiten Weg aus dem hohen Norden nicht gescheut, um bei diesem besondern Ereignis dabei zu sein.
In einer feierlichen Eucharistiefeier mit festlicher Musik in der Klosterkirche, die Papst Pius X. geweiht ist, wurde Sr. Anna für immer in die klösterliche Gemeinschaft in Neustift aufgenommen. Altabt Dr. Christian Schütz (Schweiklberg) sowie Pfr. Karl Schultz (Hamburg) standen dem Gottesdienst vor.
Nach der Predigt begann die Zeremonie der Ewigen Profess.
Nachdem dem Heilig-Geist-Hymnus legte sich Sr. Anna zum Zeichen ihrer Ganzhingabe an Gott auf den Boden, während die Allerheiligen-Litanei gesungen wurde.
Die Neuprofessin hatte schon vorher eine „Professurkunde“ mit eigener Hand geschrieben. Diese las sie nun laut vor, unterzeichnete das Schriftstück und legte es auf den Altar.
Anschließend sang die Professin dreimal mit fester Stimme das „Suscipe me, Domine“ mit ausgebreiteten Händen und kniete sich beim zweiten Teil immer wieder auf den Marmorboden der Klosterkirche.
Mit diesem Gesang, der übersetzt lautet: „Nimm mich auf, o Herr, nach deiner Verheißung, dann werde ich leben und du wirst meine Hoffnung nicht enttäuschen.“, bestätigte sie noch einmal ihre Bereitschaft zu einem Leben nach der Regel des Heiligen Benedikt und ihre nun lebenslange Bindung an die Gemeinschaft der Benediktinerinnen der Anbetung von Neustift.
Darauf folgten die Riten, die in der Predigt erklärt worden waren. Sr. Anna empfing von Altabt Dr. Christian Schütz als erstes Professzeichen einen Goldring, den er gesegnet hatte. Dieser Ring sagt aus, dass sie nun für immer an Gott gebunden ist.
Als zweite Gabe an die Professin überreichte ihr Altabt Dr. Christian Schütz einen grünen Kranz mit weißen Myrtenblüten. Dieser Kranz symbolisiert Jungfräulichkeit und Ehelosigkeit.
Drittens erhielt sie eine brennende Kerze - es war ihre eigene Kommunionkerze. Das Licht dieser Kerze soll sie nun auch zu den Menschen tragen. Gleichzeitig ist die Kerze ein Symbol der Wachsamkeit. Diese Wachsamkeit leben die Schwestern besonders, indem sie an manchen Tagen die Nachtanbetung des Allerheiligsten pflegen.
Nach dem Gottesdienst konnten die Verwandten, Freunde, Bekannten und auch die Schwestern mit einem Glas Sekt auf ihre neue Mitschwester anstoßen.
Mit einem Festmahl sowie einer reichhaltigen Kaffeetafel war auch für das leibliche Wohl aller bestens gesorgt. Der festliche Tag endete mit der Vesper um 17.00 Uhr.
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Für Sr. Anna wird dieser Tag bestimmt unvergesslich bleiben. Nicht allein wegen der vielen, liebevoll verpackten Geschenke, die sie erhalten hat, darunter auch eine Ikone, die ihre Heimatpfarrei Herz-Jesu in Lübeck extra für sie in der Ukraine hat anfertigen lassen. Sie ist die erste Ikone der Lübecker Märtyrer, die es gibt. Die drei Kapläne Eduard Müller, Hermann Lange und Johannes Prassek sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink waren in der NS- Zeit ihrem Glauben treu geblieben und wurden dafür hingerichtet.
Das schönste Geschenk aber, das Sr. Anna an diesem Tag erhalten hat, kann man an ihren freudestrahlenden Augen sehen. Es ist ein Geschenk, das noch bleiben wird, wenn alle Blumen längst verwelkt sind. Denn dieses Geschenk ist unvergänglich. Sie gehört nun ganz Jesus.