Vom 15. – 22.08.2015 unter dem Motto „frage nicht weiter,… geh“ - von Dagmar Schönhuber.
Bei herrlichem Sonnenschein, die Füße gewappnet mit guten Wanderschuhen, erlebten wir neben einer weiten Landschaft im Burgund, der selbstverständlichen Gastfreundschaft in den berühmten Klöstern: La Pierre-qui-Vire und bei den Mönchen in Cîteaux, besonders den Reichtum der Stille und Einkehr,… lesen Sie, wie eine Pilgerin berichtet:
Bei spirituellen Wanderexerzitien unter einfühlsamer Anleitung und Begleitung durch Sr. Edith Kußmann suchten und fanden wir den Weg in die Stille. Das war nicht einfach, doch Sr. Edith lieferte uns durch Impulse, wie zum Beispiel „Freiheit durch Glauben“ oder durch „Einblicke in das Leben, Wirken und die Spiritualität des heiligen Bernhard de Clairvaux“ immer wieder Gedankenanstöße, die uns halfen, zu uns zu kommen.
Unseren „Stützpunkt“ hatten wir in einem Schlösschen in Préville vor den Toren Dijons. Dieses Schlösschen ist eine Filiale des Klosters der Benediktinerinnen der Anbetung in Dijon. Die dortige Oberin Sr. Marie-Claire versorgte uns bestens. Ihre Herzlichkeit und Fröhlichkeit war Balsam für uns.
Natürlich bereicherten auch charmante, hilfsbereite Franzosen unsere Wanderexerzitien. …, hatte doch jeder Tag einen Höhepunkt.
Bei der Abbaye de la Pierre-qui-vire, die auf einem Berg erbaut ist, erlebten wir einen besonderen Wüstentag. Mit einer Wanderkarte ausgestattet, suchten wir uns den Weg durch Wald,- Heidekraut,- und Talgebiete selbst und erprobten dabei das eigene Vertrauen. Es war eine Übung, was die innere Einkehr in Einsamkeit mit uns macht, wie es mir ergeht, wenn ich Fremdland betrete und zugleich neben der wunderbaren Natur meine Eigenkräfte entdecke.
In der Abbaye Notre-Dame de Citeaux, die in einem Tal gelegen ist, konnten wir den monastischen Gesängen der Mönche bei den Stundengebeten und der feierlichen Messe lauschen. Dazu kam eine wundersame Stimmung, verursacht durch den Einfall der Sonnenstrahlen, vermischt mit Weihrauch… das war Mystik pur.
Dann gab es noch etwas Besonderes. In den Abteien nahmen wir, wie alle anderen Beter und Gäste auch, die Mahlzeiten in einem großen Speisesaal, in Schweigen ein. Sogar beim gemeinsamen Abspülen mit über 40 Leuten und wie mir bald merkten, in der gesamten Klosteranlage, wurde geschwiegen. Dadurch erlebten wir eine ungewohnte, jedoch durchaus wundervolle, beruhigende Atmosphäre.
Bei unserer kleinen, harmonischen Gruppe von 7 Exerzitienteilnehmerinnen war selbst die älteste mit Sr. Irmtraud vom Kloster Neustift, mit erstaunlicher, innerer und äußerer Ausdauer und Vitalität dabei.
Für uns war es eine innige Woche mit Schweigen, Beten und viel Zeit für sich selbst haben, vielleicht auch, um Meilensteine für den eigenen, weiteren Lebensweg zu setzen…,
- Zeit, Kraft zu schöpfen…,
- Zeit, über das Leben des hl. Bernhard von Clairvaux und über das eigene nachzudenken
- Zeit, um neues Gedankengut in unser Herz und in unsere Gebete fließen zu lassen
- Zeit, um zu lachen, Gemeinschaft zu erfahren und neue Menschen kennen zu lernen…, …,
Eine Erfahrung, die sich allemal - nicht nur in Glaubensschritten - lohnt.